ZÄK sucht Kollegen für zahnmedizinische Versorgung in der Bahnhofsmission Magdeburg
Die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt möchte in der Bahnhofsmission am Magdeburger Hauptbahnhof eine regelmäßige zahnmedizinische Betreuung im Ehrenamt aufbauen. Erste Gespräche hat es bereits Anfang März gegeben, schon Ende April soll es losgehen, wie Präventionsreferentin Dr. Nicole Primas und Florian Sosnowski, Leiter der Bahnhofsmission Magdeburg, vereinbart haben. Der Bedarf sei groß, wie Florian Sosnowski berichtete. Es gehe um Menschen, die Ärzte meiden, sozial vereinsamt oder obdachlos sind, aus dem EU-Ausland kommen, ohne finanzielle Mittel, zum Teil ohne Krankenversicherung und häufig außerhalb aller sozialen Sicherungssystem lebten, so der Leiter der Bahnhofsmission. Auch sie benötigen zahnmedizinische Hilfe bzw. ein offenes Gespräch mit einem Zahnarzt, der einfach nur zuhört. Das könnte für die Patienten in spe ein Impuls sein, sich in einer Praxis vorzustellen.
Ziel ist es deshalb, langfristig eine regelmäßige Zahnarzt-Sprechstunde in einem Nebenraum der Bahnhofsmission anzubieten. So könnte einmal pro Monat eine Zahnärztin oder ein Zahnarzt für zwei Stunden dort ehrenamtlich tätig sein und je nach Bedarf vermutlich fünf bis sechs Personen untersuchen und ggf. behandeln. Sofern die zu behandelnde Person krankenversichert ist, kann die Behandlung abgerechnet werden. „Wir können Zähne ziehen, Schmerzen beseitigen und optisch eine Menge machen“, sagte Dr. Nicole Primas. Bei weitergehendem Bedarf müsste die Behandlung jedoch in einer Praxis fortgeführt werden. Eine Zahnärztin in Magdeburg, die in den Ruhestand geht, hat der Zahnärztekammer bereits Zahnarztinstrumente gespendet, die für die Behandlung in der Bahnhofsmission genutzt werden und anschließend in der Zahnärztekammer aufbereitet werden könnten. Einmal-Zahnbürsten und Zahnpasta hat die Bahnhofsmission aus anderen Spenden vorrätig. Zunächst soll jedoch ein dreimonatiger Testlauf stattfinden, um zu ermitteln, ob dieses Angebot von den Nutzern der Bahnhofsmission angenommen wird.
Dafür braucht es jedoch ehrenamtliche Helfer! Das Referat Prävention der Zahnärztekammer sucht deshalb Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie auch ZFA, die bereit wären, regelmäßig beim Projekt mitzuarbeiten. Angestrebt sind Mittwoch-Nachmittage. Außerdem werden Kollegen benötigt, die die Menschen bei weitergehendem Behandlungsbedarf in ihrer Praxis behandeln, zudem Zahntechnik-Labore, die im Bedarfsfall unentgeltlich einen Zahnersatz fertigen würden. Interessierte können sich melden bei Julia Fleischer vom Referat Prävention der ZÄK,fleischer@zahnaerztekammer-sah.de.
el. 0391 73939 17 oder unter