Das News Archiv der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

Erwin-Reichenbach-Förderpreis 2018 geht nach Göttingen

Erwin-Reichenbach-Förderpreis 2018 geht nach Göttingen

Dr. Dr. Philipp Kanzow erhält den Erwin-Reichenbach-Förderpreis der ZÄK aus den Händen von Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke (r.).

Dr. Dr. Philipp Kanzow aus Göttingen ist Träger des Erwin-Reichenbach-Förderpreises 2018 der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt. Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke überreichte ihm den mit 2.500 Euro dotierten Preis, der neue und praxisnahe Erkenntnisse in der Zahnmedizin würdigt, am 26. Januar 2019 im Rahmen des 26. ZahnÄrztetages Sachsen-Anhalt.

Die prämierte Arbeit trägt den Titel „Vergleich der Reparierbarkeit von Komposit und Amalgam in Abhängigkeit von verschiedenen Oberflächenvorbehandlungen“. Dr. Dr. Kanzow und sein Autorenteam von der Poliklinik für Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie der Universitätsmedizin Göttingen haben die Reparierbarkeit von Komposit und Amalgam in Abhängigkeit von verschiedenen mechanischen und chemischen Oberflächenvorbehandlungen untersucht und verglichen. Mit dem Ergebnis, dass insuffiziente Amalgamfüllungen potenziell für Reparaturen mit Komposit geeignet sind, allerdings mit geringeren Haftwerten als auf Komposit. Der Hintergrund der Studie ist, dass Amalgam bei der Anfertigung neuer Restaurationen immer seltener zur Anwendung kommt. Viele Patienten jedoch über bereits bestehende Amalgamfüllungen verfügen. Dementsprechend bedarf es Techniken, die geeignet sind, nur mangelhafte Amalgamfüllungen ebenso zu reparieren.

BU: Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, überreicht Dr. Dr. Philipp Kanzow (l.), den Erwin-Reichenbach-Förderpreis.

Zahnärzte fordern mehr Konsequenz bei der Reduktion von Zucker in Lebensmitteln und Getränken

Zahnärzte fordern mehr Konsequenz bei der Reduktion von Zucker in Lebensmitteln und Getränken

Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke und KZV-Vorstandsvorsitzender Dr. Jochen Schmidt (l.), während der Pressekonferenz anlässlich des Neujahrsempfanges der Heilberufler.

„Der direkte Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und steigendem Kariesrisiko ist erwiesen und übermäßiger Zucker in Lebensmitteln, besonders in Softdrinks ist ungesund und befördert die größte Infektionskrankheit der Welt – Karies“, warnte Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, bei einem Pressegespräch am Rande des traditionellen Neujahrsempfangs der Heilberufler am 9. Januar 2019 in Magdeburg. Die Karies ist in Sachsen-Anhalt besonders im Kleinkindalter leider ein ernstzunehmendes Thema. Bei den unter Dreijährigen hat etwa jedes zehnte Kind Karies an den Milchzähnen. „Das Problem ist, dass cirka 20 Prozent der betroffenen Kinder 80 Prozent der Schäden tragen“, sagte Dr. Hünecke.

Deshalb begrüßt der Kammerpräsident die von der Bundesregierung Ende Dezember beschlossene „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertignahrungsmitteln“. Darin verpflichtet sich die Ernährungsindustrie u. a. den Gehalt von Zucker in Frühstückscerealien für Kinder um mindestens 20 Prozent zu senken. Erfrischungsgetränke und Kinderjoghurts sollen bis 2025 mindestens 15 Prozent beziehungsweise 10 Prozent weniger Zucker enthalten. Die Richtung stimme, erklärte Dr. Hünecke, aus Sicht der Zahnärzte ist der Beschluss aber nicht konsequent genug. „Der Zeitraum der Umsetzung ist zu weit gefasst, außerdem begründet sich der Beschluss auf einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Industrie“, kritisierte er. Stattdessen fordert die Zahnärzteschaft:

Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke und KZV-Vorstandsvorsitzender Dr. Jochen Schmidt, auf dem Neujahrsempfang der Heilberufler.
  • Lebensmittel für Kleinkinder sollten deutlich zuckerreduziert und mit einer klaren Kennzeichnung speziell für Zucker versehen sein.
  • Zuckerhaltige Lebensmittel für Kleinkinder sollten Beschränkungen bei der Lebensmittelwerbung unterliegen.
  • Standards für gesunde Schul- und KiTa-Verpflegung sind notwendig und müssen verbindlich umgesetzt werden.
  • Auf stark zuckerhaltige Softdrinks sollte der Gesetzgeber Sonderabgaben vorsehen.

Neben 38 Staaten auf der Welt hat es Großbritannien 2018 vorgemacht. Dort wurde die Zuckersteuer auf Softdrinks eingeführt. Mehrere große Getränkehersteller haben daraufhin den Zuckergehalt ihrer Limonaden drastisch verringert. „Wir Zahnärzte können mit unseren präventiven Maßnahmen die Zahngesundheit der Menschen unterstützen“, mahnte der Kammerpräsident: „Wir benötigen dafür aber auch die Unterstützung der politischen Entscheidungsträger im Bund und Land.“

So ist die Festschreibung von Standards bei der KiTa-Verpflegung im gerade novellierten Kinderförderungsgesetz Sachsen-Anhalts zu begrüßen, die unberücksichtigte Forderung der Zahnärzte nach der Festschreibung des Zähneputzens in KiTas sei aber nicht nachvollziehbar. Dabei gäbe es Paradebeispiele für fruchtbare Entscheidungen. So wurde zum Beispiel das Zähneputzen in Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern zum 1.1.2019 im Kindertagesförderungsgesetz (KiföG) verankert. „Deshalb müsse die Landesregierung in Sachsen-Anhalt dringend das Kinderförderungsgesetz in diesem Punkt nachbessern“, formulierte Dr. Hünecke seinen Wunsch für 2019.

Neujahrsempfang der Heilberufler am 9. Januar 2019

Neujahrsempfang der Heilberufler am 9. Januar 2019

Das neue Jahr hat begonnen und der erste wichtige Termin steht kurz bevor. Die Heilberufler des Landes treffen sich traditionell zum Jahresempfang am 9. Januar 2019, ab 13 Uhr, im Haus der Heilberufe, Doctor-Eisenbarth-Ring 2. Mit dabei sind neben Vertretern der Zahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, auch Vertreter der Apothekerkammer, des Landesapothekerverbandes, der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Tierärztekammer und der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer.

Medizin trifft Zahnmedizin am 23. Januar 2019

Medizin trifft Zahnmedizin am 23. Januar 2019

Die Ärztekammer, die Kassenärztliche Vereinigung und die Zahnärztekammer laden am Mittwoch, 23. Januar 2019, von 16 bis 19 Uhr, zu einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung ein. Veranstaltungsort ist das Haus der Heilberufe, Doctor-Eisenbart-Ring 2, 39120 Magdeburg.

Das Thema: Gerinnungshemmende Medikamente Diagnostischer Eingriff – was ist zu tun?

Auf dem Programm stehen zwei Vorträge zum Thema „Zahnmedizin und Medizin – was sind wichtige Gesichtspunkte bei der gemeinsamen Behandlung?“ sowie „Perioperatives Management bei Antikoagulation“. Mehr Informationen und die Modalitäten zur Anmeldung finden Sie in der Dezember-Ausgabe der Zahnärztlichen Nachrichten.

Hochgradig engagiert: Junge Zahnärztinnen schließen Curriculum Kinderzahnheilkunde ab

Hochgradig engagiert: Junge Zahnärztinnen schließen Curriculum Kinderzahnheilkunde ab

Die Teilnehmer des Curriculums Kinderzahnheilkunde

„Deutschland braucht Sie, die Kinderzahnheilkunde braucht Sie!“ Mit herzlichen Worten beglückwünschte Prof. Dr. Christian H. Splieth, Leiter der Abteilung Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde der Uni Greifswald, elf Zahnärztinnen, die das Curriculum Kinderzahnheilkunde am 28. November abgeschlossen haben: „Sie waren hochgradig engagiert und haben 100 Prozent geleistet.“ Ein schöneres Kompliment kann es kaum geben, wenn man sich neben Arbeit und Familie noch spezialisiert weiterbildet.

Insgesamt haben sich 16 Zahnärztinnen für das Curriculum angemeldet, die Prüfungen der anderen Teilnehmerinnen stehen noch aus. Auch die Teilnehmerinnen des Curriculums zeigten sich äußerst zufrieden mit den Inhalten, die ihnen im Laufe des Jahres vermittelt wurden. „Die Kinderzahnheilkunde wird ja eher schmalspurig behandelt und vernachlässigt“, begründete eine Teilnehmerin ihr Interesse: „Ich wollte besser im Umgang mit Kindern werden.“ Eine Neuauflage des Curriculums ist für 2020 geplant. Wer sich dafür vormerken lassen möchte, kann sich gerne an die zuständige Mitarbeiterin Stefanie Meyer unter Telefon 0391 73939-14 oder per E-Mail meyer@zahnaerztekammer-sah.de wenden.