News der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

Zahnschmerzen an den Feiertagen? Das ist zu beachten!

Zahnschmerzen an den Feiertagen? Das ist zu beachten!

Süßigkeiten naschen, deftige Speisen genießen, in geselliger Runde Glühwein trinken – in den letzten Wochen des Jahres dreht sich vieles um das leibliche Wohl. Die Leckereien sind Balsam für die Seele, aber eine Herausforderung für die Zahn- und Mundgesundheit. Doch was tun, wenn man über die Feiertage Zahnschmerzen bekommt und die Zahnärztin oder der Zahnarzt des Vertrauens nicht geöffnet hat? „Für plötzlich auftretende Krankheitsfälle der Zähne und des Mundraumes bietet die Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts ihren Patienten in der sprechstundenfreien Zeit überall im Land Notfall-Sprechstunden an. Sie werden von Zahnärztinnen und Zahnärzten geleistet, die dafür an den Wochenenden und Feiertagen ihre Praxis stundenweise geöffnet halten und sich zusätzlich in Rufbereitschaft befinden“, erklärt Dr. Dirk Wagner, Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt und Zahnarzt in Magdeburg. Die Notaufnahmen von Krankenhäusern, z. B. des Universitätsklinikums Magdeburg, seien bei Zahnschmerzen nicht die richtige Anlaufstelle, betont er.

Zu beachten ist auch, dass es sich beim zahnärztlichen Notdienst nicht um eine normale Sprechstunde und auch nicht um eine Praxisvertretung wie z. B. während des Urlaubs handelt. „Sie ist allein zur Behandlung dringender, nicht aufschiebbarer Fälle eingerichtet – beispielsweise bei Unfallverletzungen, Nachblutungen nach zahnärztlichen oder chirurgischen Eingriffen sowie fieberhaften Infektionen. Der Zahnarzt kann und darf hier nur Maßnahmen zur Schmerzbeseitigung und -linderung sowie zur Verhinderung eines Fortschreitens der akuten Krankheitssituation des Patienten ergreifen“, so Dirk Wagner. Jeder Notfall-Patient sollte sich zur weiteren Behandlung und zum Abschluss der begonnenen Therapie bei seinem Hauszahnarzt in dessen regulärer Sprechstunde vorstellen.

 

Wer den Notdienst jeweils sicherstellt, ist auf der Internetseite der Zahnärztekammer unter http://www.zaek-sa.de/patienten/zahnaerztlicher-notdienst/ und in regionalen Tageszeitungen veröffentlicht oder über die Rettungsleitstellen der Kreise sowie Notfallbereitschaften der Krankenhäuser zu erfahren.

 

Angehende ZMP auf der Zielgeraden

Angehende ZMP auf der Zielgeraden

Hochbetrieb im Fortbildungsinstitut der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt: Die 22 Teilnehmerinnen der 29. Aufstiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) biegen auf die Zielgerade und absolvieren noch bis zum Sonnabend unter den Augen der Prüfungskommission (Zahnärztin Silke Sommerfeld, ZMP Katrin Boockmann und ZMP Petra Fischer) ihre praktischen Abschlussprüfungen. Nachdem der Kurs bis zum Sommer 400 Stunden theoretische Ausbildung und die schriftliche Prüfung absolviert hatte, ging es anschließend in die Praxis. Die Zeugnisvergabe findet Anfang 2025 statt, die 30. Auflage der Aufstiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) startet im Jahr 2026. Interessierte können sich bereits jetzt melden bei Jessica Vorstadt,  0391 / 739 39 15 oder vorstadt@zahnaerztekammer-sah.de.

Kammerversammlung befasst sich mit Gesundheitspolitik und Fachkräftemangel

Kammerversammlung befasst sich mit Gesundheitspolitik und Fachkräftemangel

Umbrüche in der Bundespolitik, Geschlossenheit in der Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts: Die Delegierten der Kammerversammlung der Zahnärztekammer haben die politisch Verantwortlichen in Land und Bund im Zuge ihrer Versammlung am 23. November 2024 in einer einstimmig verabschiedeten Resolution aufgefordert, die Gesundheitspolitik als zentrale Aufgabe zu behandeln und damit die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens sicherzustellen. Dazu gehören aus Sicht des Berufsstandes u. a. eine Stärkung der ambulanten wohnortnahen Versorgung, von Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung, angemessene Honorare, ein Ende der überbordenden Bürokratie und eine praxistaugliche Digitalisierung.

Außerdem haben die Delegierten vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels einstimmig für eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen für Auszubildende zum / zur Zahnmedizinischen Fachangestellten plädiert sowie dafür votiert, dass Satzungen und Beschlüsse der Kammer ab sofort im Internet bekannt bekannt gemacht werden können. Diskutiert wurde vor dem Hintergrund schließender Praxen über die künftige Organisation des Notdienstes und die Anwerbung ausländischer Fachkräfte, etwa über die Organisation Viethoga.

Erster Preis beim PraxisAWARD geht an Sachsen-Anhalt

Erster Preis beim PraxisAWARD geht an Sachsen-Anhalt

Der 1. Preis beim PraxisAWARD 2024 „Mundgesundheit in der häuslichen Pflege“, der Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland von Bundeszahnärztekammer und CP GABA, geht in diesem Jahr nach Sachsen-Anhalt. Als preiswürdig erachtete die Jury einen Flyer für pflegende Angehörige, der auf Initiative des Arbeitskreises Zahngesundheit Sachsen-Anhalt entstanden ist. Entworfen vom Referat Prävention der Zahnärztekammer und beim Druck unterstützt von der AOK Sachsen-Anhalt, wurden die Flyer im Herbst 2023 durch die Kassenzahnärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt an sämtliche Zahnarztpraxen im Land verteilt

„Ein Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland wird von Angehörigen zuhause betreut und ist für Informationen zur Mundgesundheit und zahnärztliche Hilfe schwierig zu erreichen. Mit dem Flyer möchten wir die Pflegenden über die Bedeutung der täglichen Zahn- und Mundhygiene für die allgemeine Gesundheit aufklären und ein Hilfsangebot machen, denn Zahnärztinnen und Zahnärzte absolvieren auch Hausbesuche und können bei größerem Behandlungsbedarf einen Transport in die Praxis verordnen“, erklärt Dr. Nicole Primas, Referentin für Prävention im Vorstand der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, die den insgesamt mit 3.500 Euro dotierten Preis am 19. November 2024 in Berlin stellvertretend für alle Beteiligten entgegengenommen hat. Außerdem hat die Zahnärztekammer auf ihrer Internetseite Prophylaxetipps für pflegende Angehörige und Betreuer zusammengestellt, auf die der Flyer verweist.

 

„Der Preis ist uns ein Ansporn dafür, weiter an diesem Thema dranzubleiben, denn infolge des demografischen Wandels wird es in den kommenden Jahren immer mehr betroffene Patientinnen und Patienten geben“, sagt Dr. Nicole Primas.

Zweite Runde für ZFA-Quereinsteiger

Zweite Runde für ZFA-Quereinsteiger

Am 29. Oktober 2024 ist das landesweit einmalige Modellprojekt der Magdeburger Fit-Bildungs-GmbH in Kooperation mit der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt zur zweijährigen Umschulung zum / zur Zahnmedizinischen Fachangestellten in die zweite Runde gegangen – 15 Frauen und zwei Männer aus ganz Sachsen-Anhalt wagen den Quereinstieg als ZFA und drücken bis 2026 noch einmal die Berufsschulbank.

 

Das Curriculum der Ausbildung wurde dabei in Abstimmung mit der Zahnärztekammer entsprechend neuer gesetzlicher Vorgaben angepasst und zertifiziert. Neu ist ein Online-Anteil von 25 Prozent, sodass die aus ganz Sachsen-Anhalt anreisenden Teilnehmenden nicht mehr zwingend zwei Tage pro Woche nach Magdeburg kommen müssen, was für einige Teilnehmende eine große Erleichterung darstellt. Alle Teilnehmenden haben außerdem einen Laptop für die Online-Anteile der Ausbildung zur Verfügung gestellt bekommen. Drei Tage pro Woche sind sie wie gewohnt in ihrer Heimatpraxis.

Für die Ausbilderpraxen lohnt sich die Anstellung eines Quereinsteiger-Azubis gleich doppelt, denn die Ausbildung wird von den Arbeitsagenturen und den Jobcentern u. a. mit Bildungsgutscheinen, aber auch mittels des Qualifizierungschancengesetzes (Qualifizierungsoffensive „WEITER.BILDUNG!“) gefördert. Dieses unterstützt Unternehmen u. a. dabei, aus geringqualifizierten Mitarbeitern Fachkräfte zu entwickeln. Arbeitgeber werden mit Zuschüssen bei den Lehrgangskosten und dem Arbeitsentgelt während der Weiterbildung gefördert. Das Angebot wendet sich an Mitarbeiter ohne Berufsabschluss bzw. an Arbeitssuchende sowie an Zahnärzte, die entsprechend Mitarbeiter ohne passenden Berufsabschluss beschäftigen.

 

Bereits von 2021 bis 2023 hat die erste Runde mit zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden. Alle haben die Abschlussprüfungen in der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt bestanden und wurden in ihrer Heimatpraxis übernommen.

Bei ausreichendem Interesse würde 2025 ein weiterer Kurs bei der Fit-Bildungs-GmbH zustande kommen. Interessierte Praxisinhaber oder Quereinsteiger, die Fragen zur Ausbildung haben, können sich an die Fit-Bildungs-GmbH wenden,  0391 / 608 44-0 oder per Mail an T.Konnopka@fit-bildung.de. Alle Infos zur Umschulung gibt es auch auf der Internetseite www.fit-bildung.de/mm-ausbildung/zahnmedizinische-r-fachangestellte-r.