Freie Schleimhaut- und Bindegewebstransplantate (FST und BGT)

Punkte: 8

Der gingivale bzw. mukosale Abschluss am Zahn und an einem dentalen Implantat ist seit Inkrafttreten der neuen Klassifikation der parodontalen und periimplantären Veränderungen und Deformitäten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Die klinische Evidenz markiert inzwischen eindeutig, dass ein Mindestmaß an keratinisierter, befestigter Schleimhaut mit einer dauerhaften Entzündungsfreiheit einhergeht, gehe es um Zähne oder um Implantate.

Weit verbreitet ist die Überzeugung, keratinisierte Gingiva lasse bessere Putzergebnisse zu, weil sie weniger empfindlich und anfällig gegenüber mechanischen Reizen ist als die Alveolarmukosa. Der mechanische Aspekt ist allerdings nur ein Teil der Summe aller positiven Effekte des keratinisierten, befestigten Abschlusses.

Die Intervention, die sowohl eine qualitative als auch quantitative Verbesserung des keratinisierten, befestigten Abschlusses herbeiführen kann, hat mit der Verlegung von freien Transplantaten zu tun. Die Techniken der Entnahme und der Verlegung von freien Schleimhauttransplantaten (FST) sind seit einiger Zeit etwas in Vergessenheit geraten. Die Handhabung und der Gebrauch von Bindegewebstransplantaten (BGT) hat das FST stückweise verdrängt. Ob das BGT in Kombination mit einem tunnelierenden Verfahren oder im Zusammenhang mit einem koronalen Verschiebelappen zum Einsatz kommt, hängt von mehreren Faktoren ab.

Der Kurs richtet sich an chirurgisch bewanderte Behandelnde und zielt darauf ab, die Unterschiede in der Indikationsstellung der einen vs. die andere Technik herauszuarbeiten und die jeweiligen Vor- und Nachteile zu diskutieren. Darüber hinaus ist die Biologisierung der Transplantate mit bioaktiven Präparaten in den letzten Jahren immer populärer geworden. Die Vorteile der kreuzvernetzten Hyaluronsaüre (xHyA) in der Wundheilung und Unterstützung der Ergebnisse in der Weichgewebschirurgie werden anhand der aktuellen Literaturdaten vorgestellt und die Anwendung wird demonstriert.

Inhalte:

• Vorstellung der einzelnen Schritte bei der Gewinnung bzw. Entnahme der einen wie der anderen
• Transplantatform
• Vorbereitung und Präparation der Empfängerstelle
• Verlegung, Einbringung und Fixierung der freien Transplantate an der Empfängerstelle
• Präparation des Tunnellappens, des Koronarinfarkt verschobenen Lappens
• Vorbereitung für das FST
• Anwendung von xHyA wird demonstriert und praktiziert

Alle Schritte werden an natürlicher Bezahnung vorgeführt und geübt, die Übertragung der Handhabung auf die periimplantären Zustände wird anhand klinischer Beispiele demonstriert.