Hilfsaktion am Hauptbahnhof Magdeburg gestartet
Am 28. April 2021 war in der Ökumenischen Bahnhofsmission der Caritas am Magdeburger Hauptbahnhof Auftakt für eine ganz besondere Aktion: Magdeburger Zahnärztinnen und Zahnärzte kümmern sich ab jetzt vorerst einmal pro Monat im Ehrenamt um Menschen, die Ärzte meiden, sozial vereinsamt, ohne finanzielle Mittel oder obdachlos sind, die aus dem EU-Ausland kommen, zum Teil ohne Krankenversicherung und häufig außerhalb aller sozialen Sicherungssysteme leben. Der Bedarf an zahnmedizinischer Versorgung sei groß, wie Florian Sosnowski, Leiter der Bahnhofsmission, bereits im Vorfeld betonte.
Beim Start vor Ort waren als Helferinnen für Schriftführung und Konversation Dr. Ingrid Meyer und Zahnärztin Christine Spiegel, beide Zahnärztinnen im Ruhestand aus Magdeburg. Mehrere Praxen hatten sich zuvor bereiterklärt, weitervermittelte Patienten zu behandeln. Dr. Nicole Primas, Präventionsreferentin der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, nahm die Untersuchungen in einem Nebenraum der Bahnhofsmission vor. Dort standen auf einem Tisch Einmalkittel, Desinfektionstücher, Papiertücher, Spülbecher und Instrumente bereit. Die Zahnarztinstrumente stammen aus einer Spende einer in den Ruhestand gehenden Zahnärztin und werden anschließend in der Zahnärztekammer aufbereitet. Einmal-Zahnbürsten und Zahnpasta hatte die Bahnhofsmission aus anderen Spenden vorrätig. Ein Patient war zum Auftakt zur Untersuchung angemeldet – tatsächlich kamen aber vier.
Dr. Nicole Primas ist zufrieden mit der Resonanz zum Auftakt – genau wie Florian Sosnowski, Leiter der Bahnhofsmission. „Die vier Patienten waren dankbar für die Hilfe. Das wird sich rumsprechen“, sagt er. Über das neue Angebot werde auch über Aushänge und den Kältebus der Caritas informiert.