Studie: Schlechte Mundgesundheit erhöht Sterberisiko bei COVID-19-Patienten
Patienten mit Parodontalkrankheiten haben offenbar ein erhöhtes Risiko, infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu sterben. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der University of Leeds in Großbritannien (https://doi.org/10.3389/fmed.2020.604980). Demnach verstarben COVID-19-Patienten mit schmerzendem oder blutendem Zahnfleisch doppelt so oft wie die Patienten der Kontrollgruppe. Die Forscher schlussfolgerten außerdem, dass eine gute Mundhygiene bei hospitalisierten COVID-19-Patienten einen spürbar positiven Effekt auf den Heilungsprozess haben könnte.
„Wir wissen schon länger, dass Entzündungen im Mund wie offene Wunden wirken. Bakterien und Viren können leichter in den Körper eindringen, das Immunsystem des Körpers stark belasten und das Risiko von Folgeerkrankungen erhöhen. Oft laufen diese Entzündungsprozesse auch schmerzfrei ab und äußern sich nur durch Zahnfleischbluten“, erklärt Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt und Zahnarzt in Magdeburg. Deshalb sei es um so wichtiger, dass Patienten ihre regelmäßigen Kontroll- und Behandlungstermine in der Zahnarztpraxis auch in Pandemie-Zeiten wahrnehmen und Zahnärzte auch die Bewohner von Pflegeheimen betreuen können. In den Praxen herrschen höchste Hygienestandards, die im Zuge der Corona-Pandemie noch einmal verschärft wurden.
Generell biete eine gute Mundhygiene auch Schutz vor Erkältungs- und Infektionskrankheiten, so Dr. Carsten Hünecke. Diese könne jeder selbst durch regelmäßiges und gründliches Zähneputzen und Gebrauch von Mundspüllösungen verbessern. Bei der Wahl der richtigen Pflegeprodukte und der Putztechnik beraten die Zahnarztpraxen gerne.