Zahnärzte und Journalisten im Austausch
Bei der 12. Auflage des Mitteldeutschen Medienseminares der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt ging es in diesem Jahr am 11./12. Oktober nach Dessau. Vertreter der Zahnärzteschaft des Landes konnten zwei Tage lang mit Journalisten aus Berlin, Magdeburg und dem Raum Halle (Saale) Kontakte knüpfen und sie über aktuelle Themen informieren, die den Zahnärzten unter den Nägeln brennen. Zuerst gab es jedoch die exklusive Gelegenheit, im Anhaltischen Theater Dessau sprichwörtlich hinter die Kulissen zu blicken. Marketingleiterin Franziska Blech führte die Journalisten und Standesvertreter durch die Werkstätten und Ateliers des 1938 eröffneten Hauses. Highlight war die Bühne, eine der größten Europas. Beim anschließenden Gesellschaftsabend im Brauhaus Dessau lernten sich die Seminarteilnehmer besser kennen und besprachen erste zahnmedizinische Themen.
Tag 2 stand ganz im Sinne der Wissensvermittlung. Dr. Dirk Wagner, Öffentlichkeitsreferent der ZÄK, stellte eingangs die Versorgungssituation in Sachsen-Anhalt dar und zeigte anhand von Statistiken, dass in den kommenden zehn Jahren jeder zweite Zahnarzt im Land das Rentenalter erreicht. Noch sei die Versorgung gut, aber man dürfe nicht erst handeln wenn das Kind in den Brunnen gefallen sei, warnte Dr. Wagner. Auch die GOZ-Kampagne der BZÄK stellte er kurz vor. Im wissenschaftlichen Teil ging es um die Zusammenhänge von Allgemeinerkrankungen und Parodontitis. Prof. Dr. Dirk Ziebolz, Oberarzt am Uniklinikum Leipzig, erläuterte die Zusammenhänge von Parodontitis und Allgemeinerkrankungen. Dass eine ausgeprägte PA über das Eindringen von Bakterien in den Blutkreislauf und Entzündungsmarker Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder auch Rheuma fördern kann und diese Erkrankungen direkt oder indirekt durch Medikamente oder Nebenwirkungen eine PA begünstigen, war vielen Seminarteilnehmern nicht bekannt. 60 bis 80 Prozent der 35- bis 74-Jährigen in Deutschland seien parodontal behandlungsbedürftig, so Prof. Ziebolz. Wie ein niedergelassener Zahnarzt damit und einer alternden Patientenschaft umgeht, beschrieb Dr. Wolfram Reeg aus Halle (Saale). Er betonte die Wichtigkeit der Prävention. Zusammen gaben die Experten den Journalisten sicher viel Stoff zum Nachdenken und Schreiben mit auf den Weg nach Hause.